德语导游词系列1-6
德语导游词系列(1) - Reise nach China
Einmal sehen ist besser als hundertmal hoeren
Ueber ein Jahrtausend gab es zwischen Europa und China nur eineeinzige Verbindung: den Landweg über die Seidenstraße. Die altenGriechen Vermittelten die ersten Berichte über ein Volk, das weitoestlich lebte und Seide produzierte. Die Seide mag das erste Produktgewesen sein, das den Handel zwischen Morgen- und Abendlanderoeffnete. Den Waren folgte die Kultur: Islam und Buddhismusgelangten über die Seidenstraße ins Reich der Mitte.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erschloß sich den Europaeern eineneue Perspektive, als die Portugiesen mit ihren Schiffen bis an diesüdchinesische Küste gelangten und von Macao aus Handel mit denChinesen trieben. Die in ihrem Gefolge nach China reisendenMissionare lieferten die ersten ''''Landkarten Chinas. Auf diesenKarten stimmen lediglich die Groeßenverhaeltnisse in denKüstenregionen; je weiter man ins Landesinnere gelangt, destoverzerrter wird die Darstellung.
Heute gibt es keine weißen Flecken mehr in China. UnzaehligeBücher berichten von China, und dennoch koennen noch so viele Wortedas eigene Erleben nicht ersetzen: einmal sehen ist besser alshundertmal hoeren. Fast alle Regionen Chinas stehen inzwischen denTouristen offen. Das Reisen in China ist laengst kein schwierigesUnterfangen mehr. Außerdem ist China in keiner Hinsicht einfarbig.Wenn auch der Einfluß der han-chinesischen Kultur maechtigerscheint, so gehoert zu China die bunte, lebensfreudige Kultur desSüdwestens, die tiefe Religiositaet Tibets oder die hoch entwickelteKultur in Xinjang. Wer China des oefteren bereist, erkennt dieMentalitaetsunterschiede zwischen Norden und Süden, zwischenOsten und Westen. Diese Vielfalt erschließt sich jedoch nicht auf denersten Blick. China muß man also mehrmals besuchen.
In den vergangenen 15 Jahren hat sich China zu einem derAttraktivsten Reiseziele der Welt entwickelt. Seine Faszinationgründet sich auf eine alte und große Kultur, auf die warmherzigeGastfreundschaft seiner Bevoelkerung, aber auch auf die lückenhaftenKenntnisse der westlichen Welt über China, die die Neugier undReiselust erst ausloesen.
China ist sicherlich nicht auf einer Reise zu ergründen, dazu istdas Reich der Mitte zu vielfaeltig, vor allem viel zu groß. China ist somitmehr als eine Reise wert.
Die oeffnungspolitik, mit der China Ende der siebziger Jahre eineneue Politik einleitete, hat dem Land verstaerkt die Aufmerksamkeitder Weltoeffentlichkeit eingebracht. Diese Politik bedeutet auchoeffnung Chinas für Besucher aus allen Laendern. Reisende erhaltenzunehmend Gelegenheit, Kulturdenkmaeler aus der Vergangenheit zubesichtigen. Die Gastgeber zeigen diese Zeugen ihrer Kultur, die zuden aeltesten und faszinierendsten der Menschheit gehoert, nicht zuUnrecht mit Stolz. Inzwischen hat die Volksrepublik China bereits eineruhmreiche Geschichte von mehr als 45 Jahren hinter sich. Anlaßgenug, auf einen Prozeß gesellschaftlicher Neuformierungzurückzublicken, der zu den erstaunlichsten Anstrengungenkollektiven Willens in der Geschichte der Menschheit gezaehlt werdendarf. Es ist sicher von großem Interesse, sich von all diesen historischenVeraenderungen an Ort und Stelle zu überzeugen.
Mit der alten Kultur und schoenen Landschaft, mit dengigantischen Erfolgen und unzaehligen Problemen erwartet daschinesische Volk seine Gaeste aus aller Welt.
德语导游词系列(2) - Die Dynastien Ming und Qing
Nach einer langen Periode von Aufstaenden und Unruhen wurden die Mongolen
von chinesischen Truppen unter Zhu Yuanzhang gestürzt, der als Kaiser Taizu
der Ming-Dynastie im Jahre 1368 den Thron bestieg. Zu seiner Hauptstadt
machte er Nanjing. Der dritte Ming-Kaiser waehlte dann wieder Beijing als
Hauptstadt, was sie bis zum Jahre 1911 bleiben sollte.
Die Ming-Dynastie konnte die Wirtschaft wieder konsolidieren, die Bearbeitung
des Ackerlandes wurde subventioniert, die Bewaesserung verbessert, und
erstmals wurde in weiten Regionen wieder Baumwolle angepflanzt. Die Steuern
wurden gesenkt, teilweise kam es zur Befreiung von Bodensteuern. Damit
einhergehend festigte sich die Stellung der Zentralregierung- Chinesische Schiffe
befuhren die Weltmeere, unter dem Kommando des Eunuchen Zheng He
segelte die chinesische Flotte bis in den indischen Ozean und in die Südsee.
Handelsbeziehungen wurden geknüpft. Vor allem das Handwerk und die,
Manufakturen erlebten einen beachtlichen Aufschwung. Im 14. und 15.
Jahrhundert war China wirtschaftlich und technisch weit überlegen. Doch mit
dem 16, Jahrhundert sollte sich das Verhaeltnis umkehren-- die Gründe hierfür sind
in den Geschichtswissenschaften umstritten.
Unter den Ming sind auch die ersten Missionare nach China gekommen; 1516
erreichten portugiesische Schiffe erstmals Kanton. Die Gefahr für die Ming-Kaiser
kam aber nach wie vor aus dem Norden und aus Zentralasien. Zur Abwehr der
kriegerischen Nomaden wurde die Große Mauer ausgebaut. Die Kriege mit den
Mongolen hatten sich bis ins 15. Jahrhundert hingezogen. Gegen Ende der Ming-
Dynastie verarmten die Bauern Zusehens, waehrend die Landkonzentration
zunahm. Den Kaiserhof lahmten Intrigen der Eunuchen. Im gesamten Reich
versuchte die Geheimpolizei Jeden Widerstand bereits im Keime zu ersticken.
Anfang des 17. Jahrhunderts kam es erneut zu einer großen Bauernbewegung.
Diese Situation nutzten die Mandschuren aus. 1644 stürzten sie die Ming-
Dynastie und errichteten eine eigene, die Qing-Dynastie, die die letzte Dynastie
Chinas werden sollte. End6 des 17. Jahrhunderts hatten die Qing das gesamte
chinesische Kernland erobert. In mehreren großen Feldzügen in den
zentralasiatischen Raum und nach Süden gelang es den Qing, nicht nur ihre
Macht 7u konsolidieren, sondern die Grundlage für die riesige Ausdehnung des
chinesischen Kaiserreiches zu legen.
In der Qing-Zeit war die Bevoelkerung bereits auf über 400 Millionen
angewachsen. Die ersten 150 Jahre der Mandschu- Herrschaft - mit
bedeutenden Kaiser wie Kangxi (1662-1722) und Qianlong (1736-1796) - waren
eine Periode der Stabilisierung- Durch eine milde Steuer- und
Landwirtschaftspolitik, die Vergroeßerung der Anbauflaeche, die Foerderung des
Handwerks und den Aufbau von Industrie (Bergbau, Salzgewinnung usw.), den
verstaerkten Außenhandel und nicht zuletzt durch die Instandsetzung und den
Ausbau der Wasser- und Dammbauten gelang eine Ankurbelung) der Wirtschaft.
Gegen Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der Aufstaende
wieder zu, die ihre Ursache meist in der unertraeglichen Ausbeutung der Bauern
durch lokale Beamte und in der wachsenden Besteuerung hatten. Die Bauern
und Handwerker schloessen sich in Geheimgesellschaften zusammen, bis schließlich
unter der Führung von Hong Xiuquan der Aufstand der Taiping von 1850 bis
1864 das chinesische Kaiserreich erschütterte. Das Qing-Reich war außerdem der
wachsenden Bedrohung durch die europaeischen Maechte nicht gewachsen. Die
Boxerbewegung im Jahre 1900, die sich gegen die zunehmende Demütigung
Chinas richtete, wurde niedergeschlagen. Das Kaiserhaus war zu
Reformmaßnahmen unfaehig. Eine Reformbewegung unter Kang Youwei wurde
1898 unterdrückt. Der Kaiserhof war danach noch mehr geschwaecht. Die Qing-
Dynastie wurde schließlich im Jahre 1911 von den Republikanern, geführt von Dr.
Sun Yatsen (Sun Zhongshan), gestürzt- Die Herrschaft der „Himmelssoehne" auf
dem Drachenthron, die etwa 2 000 v. u. Z. begonnen hatte, halle bereits ihr
Ende gefunden.
注释
(1) Eunuch m.太监
(2) Manufaktur f. -en: l. Anfertigung mit der Hand; 2. mit der Hand
hergestellter Gegenstand; 3. Beirieb mit Handanfertigung der Ware
(3) Nomade m. -n: jemand, der mit seinem Volk von Ort zu Ort zieht, um dort
Gras für seine Tiere zu finden 游牧民族
(4) Intrige f. -n; ein meist geheimer und raffinierter Plan, mit dem man jm.
schaden will
(5) Instandsetzung f. unz.: Ausbesserung, Wiederherstellung
(6) Ankurbelung f. -en: Foerderung
(7) einer Sache (nicht) gewachsen sein: mit einer Sache (nicht) fertig werden
(koennen)
德语导游词系列(3) - Ueberblick über China
Die Volksrepublik China, im Osten des asiatischen Kontinents gelegen, ist mit
einer Bodenflaeche von 9 600 000 qkm nach Russland und Kanada das drittgroeßte
Land der Erde. Sie würde sich vergleichsweise von Hamburg bis in den Norden
Nigerias und von Madrid bis zum Aralsee in Mittelasien ausdehnen. In den Ebenen
Ostchinas gehl, die Sonne vier Stunden früher auf als im 5 000 km entfernten
Pamirhochland im aeußersten Westen. China besitzt damit schon kontinentale
Ausmaße, ist also fast so groß wie Europa.
China grenzt an Korea, Rußland, die Mongolei, Kasachstan, Kirgistan,
Tadschikistan. Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal, Sikkim. Bhutan, Burma, Laos
und Vietnam. Ueber 18 000 km mißt die von mehr als 5 000 Inseln gesaeumte
Küste zwischen der Mündung des Yalu-Flusses und der chinesisch-
vietnamesischen Grenze.
In der Hauptsache ist China ein Gebirgsland. Rund 69% der Landoberflaeche
erheben sich mehr als 1000 m über den Meeresspiegel und nur 10% sind
Tiefebenen. China laesst sich grob einteilen in Ostchina, das aus Hügeln und
Ebenen besteht, und Westchina mit seinen trockenen, dünn besiedelten
Hochebenen und hohen Bergen. Die erhabenen Bergriesen Tibets, das „ ach
der Welt", stehen der Turfan-Depression bis 154 Meter unter dem
Meeresspiegel) gegenüber und die große Gobi-Wüste, worin die Bundesrepublik
und die Beneluxlaender bequem Platz haetten, steht im Kontrast zum
Pflanzenwuchs des Kantondeltas.
Der historisch bedeutendste Strom Chinas ist ohne Zweifel der Gelbe Fluß
(Huanghe). Er entspringt in der Provinz Qinghai und mündet ins Bohai-Meer. Auf
seinem Weg durchschneidet er die fruchtbare Loeßebene und bildet mit seinem
Wasser die Voraussetzung für das Entstehen menschlicher Zivilisation. Der 5464
Kilometer lange Fluß hat acht große Nebenflüsse, Das Einzugsgebiet dieses
Flusses ist die Wiege der alten chinesischen Kultur. Der groeßte Fluß Chinas und
zugleich der drittgroeßte der Welt ist der 6 300 Kilometer lange Changjiang
(Yangzi-Fluß. Er entspingt ebenfalls in der Provinz Qinghai, In seinem Mittellauf
durchquert er die drei Schluchten des Yangzi auf einer Laenge von 204 Kilometer.
Bei der Groeße Chinas koennen die klimatische Vielfalt und die extremen
Temperaturunterschiede nicht überraschen. Wenn die Bauern auf der
südchinesischen Insel Hainan mit der Frühjahresbestellung beginnen, liegt
Nordostchina noch unter einer Schneedecke und durch die Straßen von Beijing
blaest ein kalter Nordwestwind; dort stellt sich der Frühling erst Mitte April ein.
Waehrend im südlichsten China praktisch das ganze Jahr über warmes Wetter
herrscht-die Mitteltemperatur des kaeltesten Monats auf Hainan betraegt über 18°
C--, gibt es im noerdlichsten China nur etwa 100 frostfreie Tage im Jahr;
winterliche Tiefsttemperaturen von -30°C sind keine Seltenheit.
Die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte ist daher im Süden wesentlich
groeßer. Sie dauert beinahe das ganze Jahr hindurch; zwei, sogar drei Ernten im
Jahr sind üblich. In Mittelchina dauert die Anbauzeit acht Monate, in Nordostchina
hoechstens sechs Monate. Pflanzenwuchs und Feldfrüchte wechseln deshalb
betraechtlich von Gebiet zu Gebiet; Im Süden gedeihen Reis, Zuckerrohr und
oelsaaten, in der gemaeßigten Zone Weizen und Baumwolle, Hirse und Mais. Im
weiten, trockenen Westen ist der Ackerbau nur mit künstlicher Bewaesserung
moeglich. Im großen und ganzen ist das anbaufaehige Land recht beschraenkt.
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注释:
1.Aralsee 咸海
2.Turfan-Depression 吐鲁番盆地
3.Loeßebene 黄土平原
德语导游词系列(4) - Alltag in China
Etwa um sechs Uhr morgens erwachen Ostchinas Staedte zum Leben, Je weiter
im Westen des Landes, desto spaeter stehen die Menschen auf und gehen
vielleicht erst um zehn Uhr zur Arbeit. Das hat seinen Grund darin, daß sich China
über fünf Zeitzonen erstreckt und trotz eines tatsaechlichen Zeitunterschiedes
von maximal vier Stunden überall im Land die Beijinger Zeit-sie ist der
mitteleuropaeischen um sieben Stunden voraus-als Normalzeit gilt.
Den Tag beginnen die Chinesen meistens mit Koerperertüchtigung. Einzeln oder in
Gruppen betreiben sie Dauerlauf oder traditionelle Gymnastik wie
Schattenboxen, Schwerttanz oder Wushu, eine Art Kampfsport. Gegen sieben
Uhr füllen sich die Straßen mit Pulks von Radfahrern, die ihren Arbeitsstaetten
zustreben. Nicht wenige benutzen auch oeffentliche Verkehrsmittel. Bunt
gekleidete Kinder gehen zur Schule.
Gearbeitet wird in staedtischen Betrieben 40 Stunden in der Woche. Die
arbeitsfreie Zeit ist von Fabrik zu Fabrik verschieden. Auch die Dauer des
bezahlten Urlaubs ist unterschiedlich. Das haengt davon ab, wie lange man bereits
gearbeitet hat. In der Freizeit gibt es ein breitgefaechertes Kulturangebot, und
dies vornehmlich in den Staedten. Dazu gehoeren der Besuch von Kinos, Theatern
und Sportveranstaltungen, Ausflüge zu historischen Staetten, Darbietungen von
Rundfunk und Fernsehen. Ein Nachtleben, das es früher überhaupt nicht gab,
hat heute in vielen Staedten schon keinen Seltenheitswert mehr. Dazu kommen
noch die Abendschulen bzw. - kurse,.in denen sich Arbeiter und Angestellte
fachlich weiterbilden koennen. Insbesondere das Fernsehen, das u.a.
Fernsehkurse ausstrahlt, offeriert abendliche Kurse in verschiedenen Disziplinen,
darunter Fremdsprachen wie zum Beispiel Deutsch.
Berufstaetige Frauen brauchen sich nicht um die Betreuung ihrer Kinder zu
sorgen. Dafür gibt es eine Reihe kollektiver Krippen, Kindergaerten und Zentren
für außerschulische Taetigkeiten, die von Einwohnerkomitees der staedtischen
Wohnviertel betrieben werden. Großeitern, die nicht mehr in den Arbeitsprozeß
eingegliedert sind, betreuen die Enkel der Familie, was oft, finanziell günstiger ist
als die Unterbringung im staatlichen Kindergarten.
Die traditionellen Grundnahrungsmittel sind Weizen, Reis, Mais, Hirse,
Hülsenfrüchte und Süßkartoffeln. Schon zum Frühstück essen vor allem die
Nordchinesen oft einen Brei aus verschiedenen Getreidesorten. Reis, gedaempfte
Weizenbroetchen, gebratene Weizenfladen. Tofu oder Nudeln fehlen praktisch
bei keiner Mahlzeit. Dazu gibt es, besonders an Festtagen, mehrere Gerichte mit
Fleisch, Fisch und Gemüse. Den Abschluss eines Essens bildet für gewoehnlich eine
Suppe. Zu den am weitesten verbreiteten Gerichten gehoeren mit Fleisch gefüllte
Teigtaschen und Frühlingsrollen, mit Gemüse und Fleisch gefüllte dünne
Teighüllen.
Zum Essen benutzen die Chinesen Staebchen aus Bambus, Holz oder Kunststoff
sowie einen Porzellanloeffel für die Suppe. Heißes Wasser und Tee werden zu
jeder Gelegenheit getrunken. Jedoch ist der Chinese, besonders im winterkalten
Norden, auch einem Schluck Alkohol nicht abgeneigt. In China gibt es zahlreiche
Sorten Bier, darunter das nach deutscher Braumethode hergestellte Qingdao-
Bier, ferner Trauben- und Fruchtweine sowie mehr als 100 Gewürz- und
Kraeuterschnaepse. Der bekannteste Getreidebranntwein ist wohl der Maotai, ein
klarer, hochprozentiger Schnaps aus Sorghum und Weizenhefe. Nach Meinung
des ehemaligen US-Außenministers Kissinger werde der Maotai nur deshalb nicht
als Flugbenzin verwendet, weil er sich zu leicht entzündet.
Jahrtausendealte Traditionen im negativen Sinne lassen sich nur schwer
ausrotten. Bis heute gibt es immer wieder Leute, die die übliche
Feuerbestattung nur widerwillig hinnehmen und wünschen, nach dem Tod
begraben zu werden. Oft wird der beste Ackerboden für die Toten reserviert.
Jeder Quadratmeter Ackerflaeche ist aber für Chinas Agrarproduktion von Wert. In
den laendlichen Gebieten wird heute regelrecht für die Feuerbestattung
geworben. Eine Zeitung rechnete ihren Lesern vor, daß das waldarme China
jaehrlich 2,5 Mio. m3 Holz für Saerge verwenden müsse, wenn alle Toten im Land
begraben würden.
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注释:
1.Schattenboxen 空拳, 太极拳
2.Sorghum das. Mohrenhirse
德语导游词系列(5) - Bevoelkerungsentwicklung und Familienplanung
In China, dem seit zwei Jahrtausenden bevoelkerungsreichsten Land der Erde
leben heute ca. l, 2 Milliarden Einwohner (l 5. 2. WS), das sind mehr als ein
Fünftel der Weltbevoelkerung. Der Großteil dieser gigantischen Menschenmasse
draengt sich in den fruchtbaren Ackerbauebenen, Becken und Taelern Ostchinas
zusammen; etwa 95% der Gesamtbevoelkerung bewohnen so einen Raum von
knapp 40% des Staatsterritoriums.
Sogenannte Volkszaehlungen und -Schaetzungen, die in China schon aus
vorchristlicher Zeit überliefert sind, waren, da sie zu steuerlichen oder anderen
Zwecken vorrangig der Erfassung bestimmter Personengruppen (z. B. Haushalte)
dienten, nie sonderlich praezise. Anders die Volkszaehlung von 1953, bei der zum
ersten Mal moderne Erhebungsmethoden angewendet wurden. Ihr Ergebnis von
583 Mio. Einwohnern liefert die verlaeßlichste Zahl, die es in dieser Hinsicht jemals
in China gegeben hat. Chinas Bevoelkerung hat in den folgenden 25 Jahren
explosionsartig um 375 Mio, Menschen zugenommen, das entspricht einer
durchschnittlichen jaehrlichen Vermehrung um 15 Millionen. 1953 kamen taeglich
fast 60000 Kinder zur Welt; das entsprach einer Geburtenrate von 37 pro 1000
Einwohner; Ende der fünfziger Jahre lag sie bei 33 pro l 000, heute bei 18 pro l
000. Hohe Geburten- und Sterberaten hatten das natürliche
Bevoelkerungswachstum im alten China seit ungefaehr 1840 zum Teil weit unter l
% im Jahr gehalten. Der Grund für das Hochschnellen der Bevoelkerungskurve lag
in dem sich veraendernden Verhaeltnis von Geburten- und Sterberate. Waehrend
die Geburtenhaeufigkeit zumindest bis in die Zeit um 1970 fast unveraendert blieb,
sank die Sterberate als Folge verbesserter Lebensbedingungen und einer
zunehmend erfolgreichen medizinischen Versorgung von 28 Sterbefaellen pro
1000 Einwohner vor 1949 allein in den fünfziger Jahren auf 11 (gegenwaertig 6
bis 7). Entscheidenden Anteil daran hatte die drastische Senkung der Saeuglings-
und Kindersterblichkeit.
Bedenken gegen ein unbegrenztes Bevoelkerungswachstum aeußerten chinesische
Spitzenpolitiker und Wissenschaftler aber schon 1954. Konnte die Produktion von
Lebensmitteln und Konsumgütern mit der Bevoelkerungszunahme Schritt hallen
und langfristig die Versorgung sicherstellen? Welche Schwierigkeiten waren
angesichts einer Bevoelkerung, von der 1953 mehr als die Haelfte jünger als 25
Jahre war, im Erziehungswesen oder in den Bereichen Arbeitsmarkt und
Wohnungsbau zu erwarten? Daß sich die Zunahme der Bevoelkerung für China zu
einem Problem ersten Rangs auswachsen würde, hat sich inzwischen
bewahrheitet.
Die seit den siebziger Jahren gestarteten Kampagnen zur Geburtenregelung
haben große Erfolge erzielt. Die Aufklaerung der Bevoelkerung sowie die Verteilung
und die Qualitaet von Verhütungsmitteln entsprechen den Erfordernissen. Ein
schwerwiegendes Hindernis stellt aber die Ueberwindung überkommener
Wertvorstellungen der altchinesischen Gesellschaft dar. Fruchtbarkeit und viele
Kinder, insbesondere Soehne, waren gleichbedeutend mit Glück. Im Gegensatz
zum Staedter, der die Einsicht in die Notwendigkeit der Geburtenplanung eher
aufbringt, sind die traditionellen Vorstellungen der Landbevoelkerung aufgrund
anderer Lebensgewohnheiten bis heute nicht restlos ausgeraeumt worden. Eine
Rolle spielt hier sicher auch. daß es bisher kein allgemein
geregeltes, ''vollkommenes Altersversorgungssystem für Bauern gibt, die daher
hauptsaechlich auf die Unterstützung ihrer Kinder angewiesen sind.
Kern der Familienplanungsmaßnahmen ist die Geburtenregelung, wobei die
Unierrichtung der Bevoelkerung und die Verteilung von Verhütungsmitteln seit der
2. Haelfte der siebziger Jahre auch in entlegenen laendlichen Gegend moeglich
wurde. Ais unterstützende Maßnahmen werden die Spatheirat und die Ein-Kind-
Familie propagiert. Gelaenge es, vor allem die Masse der etwa 800 Mio. Bauern
auch durch wirtschaftliche und soziale Maßnahmen, etwa die schrittweise
Einführung einer Sozialversicherung, zum Verzicht auf viele Kinder zu bewegen-
China waere eines seiner draengendsten Probleme ledig.
德语导游词系列(6) - Die Frauen tragen die Haelfte des Himmels
Die grundsaetzliche Unterwerfung in einer vom Mann dominierten Gesellschaft und
die Minderwertigkeit, die von den Konfuzianern staendig betont wurde, verwiesen
die Frau seit langer Zeit hauptsaechlich auf das Haus, versagten ihr meist alle
Bildungsmoeglichkeiten, ließen sie ohne eigenen Besitz und ohne Recht auf
Wiederheirat nach dem Tod des Mannes. Mit der Heirat, die von den
Familienoberhaeuptern ohne Befragung der Beteiligten bestimmt wurde, ging die
Tochter- manchmal sogar als sogenannte Kinderbraut-in die Familie ihres Gallen
über, wo sie zusaetzlich der Schwiegermutter ausgeliefert war. Außer der ersten
Gattin konnte der Mann mehrere Nebenfrauen und Konkubinen besitzen. Eine
Trennung vom Mann war der Frau fast unmoeglich. Selbstmord bildete oft ihr
einziges Mitte! des Protestes.
Die bürgerlich-demokratische Revolution zu Beginn dieses Jahrhunderts rief dann
auch zwangslaeufig die Frauenrechtlerinnen auf den Plan. Ihre weitreichenden
Forderungen nach Gleichberechtigung, die spaeter in der Volksrepublik China
verwirklicht wurden, nahmen gleichsam die soziale und politische Revolution
vorweg.
Wahrend der 4. Mai-Bewegung von 1919 wurde die Ungleichheit von Mann und
Frau scharf kritisiert; allerdings konnten in der Zeit des II. Weltkriegs und des
Bürgerkriegs nur vereinzelt veraendernde Maßnahmen ergriffen werden.
Unmittelbar nach der Gründung der Volksrepublik China wurde das berechtigte
Anliegen der Frauen auf eine legale Basis gestellt. Das Ehegesetz von 1950
raeumte Mann und Frau gleichen Status ein, verbot Vielehe und ermoeglichte die
Scheidung seitens der Frau. Dieses Gesetz stellt Ehe, Familie, Mutter und Kind
unter den besonderen verfassungsrechtlichen Schutz des Staates.
Die Gleichberechtigung der Frau wurde auch grundrechtlich
„ ie Frauen tragen die Haelfte des Himmels", sagt man heute in China. Gemeint
ist, daß sie rund die Haelfte jenes Potentials an Arbeitskraeften darstellen, die den
sozialistischen Aufbau leisten
verankert. In der Verlassung heißt es: Die Frauen haben in allen Bereichen des
politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens sowie in
der Familie die gleichen Rechte wie die Maenner. Maenner und Frauen erhalten
gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das heißt, volle Integration in die Gesellschaft,
Chancengleichheit, aber auch gleiche Verantwortlichkeit hei der Verwirklichung
der sozialistischen Ziele. Emanzipation bedeutet in erster Linie-folgt man den
Formulierungen der chinesischen Frauenverbaende-gleichwertiger Beitrag der
Frauen zum sozialistischen Aufbau, bessere Bildung und damit qualifizierte
Arbeitsplaetze sowie Entlastung von der vergleichsweise unproduktiven
Hausarbeit; die zwischen Mann und Frau vernünftig aufgeteilt werden muß.
koennen. Die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau hat sich in der Praxis
realisieren lassen: An den Hochschulen sind mehr als 30%, aller Studierenden
weiblichen Geschlechts, unter den Wissenschaftlern und Technikern gibt es
etwa ein Drittel Frauen. Hohe, von Frauen eingenommene Positionen sind keine
Seltenheit mehr.
snowgirl